BF1 Campus Suurstoffi: echte Pionierleistung dank BIM-LEAN-LOGISTIK
Schweiz
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Suurstoffi 1–6, Risch-Rotkreuz
2019–2021
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Zug Estates Holding AG
Architekt:
Büro Konstrukt AG Architekten, Manetsch Meyer Architekten AG
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Budget:
CHF 185 Millionen
Die Kombination der Arbeitsmethode Building Information Modeling (BIM) mit Lean Construction und Logistik ermöglichte die Einhaltung des straffen Zeitplans für den neuen Campus der Hochschule Luzern in Risch-Rotkreuz. Zwei der drei Gebäude entstanden in einer Holz-Hybridbauweise, wobei die Planung mit Holzelementen auf 3D-Modellen basierte.
Schwerpunkte
BIM-LEAN-LOGISTIK
Prozessgesteuerte Baulogistik
Flächenmanagement
Just-in-Time
Das Projekt
Auf dem Suurstoffi-Areal ist der neue Campus des Departements Informatik der Hochschule Luzern entstanden. Auf dem «Baufeld 1», direkt neben dem Bahnhof Rotkreuz gelegen, bildet sich dieser aus drei neuen Gebäuden, zu denen unter anderem das «Arbo», das höchste Holzhochhaus der Schweiz, zählt. Die drei neuen Gebäude bieten insgesamt 26 000 Quadratmeter vermietbare Büro- und Gewerbeflächen. Zudem birgt das nachhaltige Mischquartier künftig Raum für rund 1500 Bewohnerinnen und Bewohner, 2000 Studierende und über 2500 Arbeitsplätze.

Herausforderungen
Das Projekt «Baufeld 1» des Suurstoffi-Campus stellte verschiedentlich hohe Anforderungen an Planung, Koordination und Logistik. Einerseits galt es, während des gesamten Prozesses die Planungssicherheit zu gewährleisten – dies, weil 260 Projektbeteiligte aus 40 Unternehmen innerhalb der Bauphase koordiniert werden mussten. Eine weitere Herausforderung bestand in der Sicherstellung einer einheitlichen Kommunikationsstruktur. Hinzu kam, dass die Integration von BIM, Lean und Logistik eine durchgängige digitale Vernetzung erforderte. Just-in-Time-Lieferungen mussten exakt getaktet werden, um Engpässe zu vermeiden. Doch auch Flexibilität war entscheidend, um auf Abweichungen schnell reagieren zu können und den Bauablauf reibungslos zu steuern.
Lösung
Um die komplexen Abläufe effizient zu steuern, wurden BIM- und Lean-Methoden gezielt eingesetzt. Die modellbasierte Planung ermöglichte eine präzise Abstimmung aller Prozesse, während ein strukturiertes Projektmonitoring Fortschritte in Echtzeit verfolgte und Anpassungen erleichterte.
Ein zentrales digitales 5D-Modell diente als Schnittstelle für alle relevanten Informationen, darunter Logistikdaten zu Be- und Entladeflächen, Entsorgungszonen sowie Lager- und Pufferflächen. Diese wurden über eine Schnittstelle direkt mit BIM verknüpft, sodass alle Beteiligten – von der Planung bis zur Realisierung – in ein einheitliches Lean-Management-System eingebunden waren. Dadurch konnten Transporte, Materialflüsse und Arbeitsabläufe nahtlos koordiniert werden.
Während der Bauphase optimierte das System automatisch die Logistikzonen und Lay-Down-Areas und schlug den Disponenten in Echtzeit die effizienteste Nutzung der Flächen vor. Das Logistik-Tool erfasste und verwaltete Just-in-Time-Lieferungen, wobei ein automatisierter Genehmigungsprozess den gesamten Materialfluss effizient abbildete. Über Lean-Karten im Logistiksystem wurden Lieferzeiten und Materialinformationen gemäss Tafelplanung dargestellt. Disponenten erhielten zudem stets aktuelle Baustelleninstallationspläne und präzise Wettervorhersagen zur optimalen Steuerung der Anlieferung.
Dank Real-time-Tracking konnten Transportwege und Zeitfenster flexibel angepasst werden, um Verzögerungen zu vermeiden. Individualisierte Dashboards sorgten für volle Transparenz und eine vorausschauende Steuerung der gesamten Liefer- und Montageprozesse. Diese digitale Integration ermöglichte es allen Beteiligten, den Überblick zu behalten, Engpässe frühzeitig zu identifizieren und Ressourcen effizient zu koordinieren. So wurde eine reibungslose, termingerechte Umsetzung des Grossprojekts sichergestellt.
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«Durch das digitale Bauen in Kombination mit Lean-Management und Logistik-App konnte die Bauzeit des Campus um ein Jahr verkürzt werden.»
Ergebnisse
Die Implementierung von BIM- und Lean-Methoden steigerte nicht nur die Termingenauigkeit, sondern auch die Transparenz im gesamten Bauprozess. Entscheidend für diesen Erfolg waren die sorgfältige tägliche Planung und die optimierte Zusammenarbeit, die durch die gemeinsame Arbeit am 3D-Modell erheblich verbessert wurde. Ohne die integrierte Synergie von BIM, Lean und Logistik wären diese bemerkenswerten Ergebnisse nicht realisierbar gewesen. All diese Faktoren machen dieses Projekt zu einer Pionierleistung im modellbasierten Planen und Bauen.