Migros: Filialenumbau leicht gemacht

Schweiz

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Diverse Filialen, Zürich

2018–laufend

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GMZ Genossenschaft Migros Zürich

Architekt:

Diverse Planungsteams

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Budget:

Ca. CHF 12–15 Millionen pro Filiale

Um ein zeitgemässes Einkaufserlebnis zu bieten, modernisiert die Migros ihre Filialen regelmässig. Dabei will sie Filialschliessungen und -einschränkungen so kurz wie möglich halten. Deshalb entwickelte die Amberg Loglay AG mit der Migros Zürich die «Smarter-bauen-Strategie» oder auch das sogenannte TOPB: Terminoptimiertes Planen und Bauen.

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Schwerpunkte

Prozessgesteuerte Baulogistik

Flächenmanagement

Vorfertigung

Konsolidierungscenter und HUB-Logistik

Just-In-Time

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Das Projekt

Die Migros Zürich baut bereits die sechste Filiale nach dem Smarter-bauen-Prinzip um, das sie gemeinsam mit Amberg Loglay entwickelt hat. Damit erreicht die Migros eine optimierte Logistikplanung, welche die Bauzeit um 50 Prozent verkürzt.

Migros Zürich
ca. 3670
Paletten Material
ca. 45
LKW/Tag in Peakphase
5
Räumung in Tagen
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Herausforderungen

Beim Umbau von Migros-Filialen sind eine Vielzahl von Stakeholdern involviert und isolierte Planungstools im Einsatz. Dies führt zu Doppelspurigkeiten und ineffizienten Prozessen, was die Kosten erhöht und die Bauzeit verlängert. Um dem entgegenzuwirken, wandte sich die Genossenschaft Migros Zürich an Amberg Loglay. Ihre Fragen lauteten: Wie können wir die Arbeitsaktivitäten verdichten und die Ressourcen optimal einsetzen? Wie können wir dabei gleichzeitig auch die Bedürfnisse der langjährigen Mitarbeitenden abdecken?

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Lösung

Vor dem Umbau erfolgte eine modellbasierte Logistikplanung. Diese beinhaltet eine mengenbasierte Analyse, um einen zeitlich und räumlich idealen Materialfluss vorzusehen und sämtliche Ressourcen entsprechend einzuplanen. Beim Projekt Brunaupark ermittelten wir, ob der Umbau (Rückbau, Neubau, Möblierung und Inbetriebsetzung) in dem von der Migros Zürich vorgegebenen Zeitraum machbar ist und welche Ressourcen dazu nötig sind. Dabei halfen die Erfahrungswerte der Umbauten der Migros-Filialen in Volketswil und Dübendorf. In einer Grobanalyse ermittelten wir die Materialmengen und den Materialumschlag und projizierten die Daten auf den vorgegebenen Zeitraum. So prognostizierten wir auf einer hohen Flughöhe, welche Ressourcen und Massnahmen nötig sind, um den Umbau in der gewünschten Zeit abzuschliessen. In interdisziplinären Workshops planten wir danach den Bauablauf rückwärts – vom Ende, also der Fertigstellung und der Übergabe aus. Hierbei stimmten wir die Arbeiten produktionsgenau mit der Logistik ab. So ergab die Analyse einen Terminplan basierend auf einer «termingesteuerten Flächenplanung», der ein Konsolidierungscenter vorgelagert würde. Zwei Filialen konnten bereits den Lieferfluss über ein solches Konsolidierungscenter steuern. Die Ware wird dort in grossen Lieferungen eingelagert und dann tagesgenau auf die Baustelle gebracht. Dies reduziert Platzmangel und Stau auf der Baustelle, Ware bleibt sicher und sauber und wird effizient verbaut. Ebenso sorgt eine zentrale Entsorgungslogistik für eine hohe Trennquote, was in der Innenstadt von Zürich Standard ist – aufgrund von Platzmangel jedoch selten realisiert werden kann.

«Digitalisierung erfordert zunächst eine Investition in die Konzeption neuer Prozesse und Technologien und deren Einbettung in die Projektorganisation.»

Leitung Baumanagement, Projektmanagement Immobilien, Genossenschaft Migros Zürich
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Ergebnisse

Gemeinsam mit der Genossenschaft Migros Zürich (GMZ) entwickelten wir ausgehend von diesen Überlegungen eine Smarter-bauen-Strategie, die das Terminoptimierte Bauen und Planen (TOPB) ermöglicht. Instrumente legen dabei projektspezifisch fest, wie viel Logistik und terminoptimierte Prozesse für die jeweilige Bauphase benötigt werden. Dabei wird dieses Vorgehen nicht mehr nur bei den sogenannten Maxi-Projekten eingesetzt, bei denen über durchgängige Baulogistik inklusive Konsolidierungscenter (HUB) und Modellanalyse verfügt wird. Es ermöglicht auch, den Bau kleinerer Filialen zu unterstützen. Die TOPB-Strategie hat sich bewährt: Dank der bisher umgesetzten Filialprojekte lernte Migros Zürich, die verschiedenen Prozesse zu optimieren und für alle am Bauprojekt Beteiligten eine gute Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Die Migros Mitarbeitenden kennen die Prozesse, die Projektteams nutzen standardisierte Dokumente und die Menge der Projekte wird ständig verfeinert, was die Planung effizienter und Erfolge vergleichbar macht. So trägt die Migros im Stadtraum Zürich auch zu einer Reduzierung von Stau und Emissionen vor ihren Baustellen bei, unterstützt die Nachhaltigkeit durch gute Mülltrennung und weniger Verschwendung und setzt sich für die Digitalisierung der Prozesse beim Bauen ein. Aktuell ist die Planung einer sechsten Filiale nach diesem Prinzip im Gang.

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Unsere Leistungen