Die Baustelle in 4D erfassen und daraus die Folgen für das Bauprojekt ablesen – eine moderne Software von Amberg Loglay macht dies möglich. Für mittlere und grosse Bau- und Umbauprojekte ist das Tool ein massgeblicher Erfolgsfaktor. Vor allem bezüglich Effizienz und Planung.
Sie ist wegweisend und bisher einmalig: die Software Cadmium, welche die Bereiche BIM (Building Information Modelling), Lean-Management und Logistikmiteinander verbindet und in einer Applikation darstellt. Dabei geht es darum, die Prozesse und die Baulogistik so zu gestalten, dass die Arbeiten auf der Baustelle möglichst fehlerfrei, kostengünstig und effizient erfolgen. Dank des Tools ist der Soll-Ist-Abgleich zwischen Planung und Ausführung jederzeit möglich und hilft, einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess zu initiieren.
Eine internationale Zusammenarbeit
Cadmium wurde von einem internationalen Partner in Zusammenarbeit mit Amberg Loglay entwickelt. Der Name Cadmium deutet auf die Verbindung mit CAD (Computer-Aided Design) und DMU (Digital Mock-Up) hin, welche die Hauptfunktionen des Systems darstellen. Eine der treibenden Kräfte dahinter ist Matthias Gehrig, der das operative Geschäft leitet und bei Grossprojekten auch mal selbst in den Planungssitzungen mitwirkt. Dort nimmt er die Bauplaner mit in die digitale Welt und zeigt ihnen plastisch die Möglichkeiten auf.
Stetiger Abgleich zwischen physisch und digital
«Der digitale Zwilling des Bauvorhabens entfaltet den Mehrwert erst, wenn dies bidirektional geschieht – ein stetiger Abgleichzwischen physischer und digitaler Welt. Cadmium ermöglicht die vorausschauende Planung, die im agilen Bauprojekt jederzeit angepasst werden kann», erklärt Gehrig. Das Tool ermöglicht es, Bauprozesse effizienter zu gestalten: Es dient als Planungsinstrument, zur Überwachung der Baufortschritte und zur Qualitätssicherung. Dazu lässt sich aus den koordinierten Daten ein Dashboard erstellen, das genau auf die Kundenbedürfnisse zugeschnitten ist und relevante Bauprozessabläufe sichtbar macht. Etwa: Was ist das Volumen des zu verbauenden Materials? Wie viele LKW fahren pro Tag, pro Woche oder pro Jahr auf die Baustelle? Welche Firma liefert wie viel Material an welchen Ort? Wie hoch ist das Aufkommen an Fahrzeugen und Personen ausserhalb des Bauperimeters, und welchen Einfluss hat dies auf die Umgebung?
Für die Datenaufbereitung sind innerhalb des Planungsteams die jeweiligen Unter-Teams verantwortlich, etwa das BIM-, das Lean- oder das Terminplanungsteam. Amberg Loglay unterstützt dabei als Teil des Planungsteams. Mit einem zwinkernden Auge erklärt Gehrig die Rolle seiner Firma: «Wir legenden Grundstein für den reibungslosen Bauablauf und stellen sicher, dass die Bauherrschaft ruhig schlafen kann. Das ist unsere Aufgabe.
«Ein erfolgreiches Projekt ist nur in einer Symbiose von BIM-LEAN-LOGISTIK möglich. Dies in einer digitalen Schnittstelle abzubilden, ist der entscheidende Erfolgsschlüssel.»
Stabilität für komplexe Bauprojekte
Die datenbasierte BIM-LEAN-LOGISTIK-Software ist ein ideales Tool, um Grossprojekte zu managen. Matthias Gehrig nennt ein Arealprojekt als Beispiel, an dem mehrere Projektteams mitarbeiteten. «Die Herausforderung war, dass gleichzeitig an einem Rechenzentrum, mehreren Gewerbe- und Bürobauten und einemgrossen Logistikzentrum gearbeitet wurde. Es waren sieben Projektteams involviert, die teilweise nicht in der Schweiz sassen, plus viele verschiedene Stakeholder», erzählt Gehrig. «Der Einsatz der Software brachte Stabilität ins Bauprojekt.»
Auch bei komplexen Umbau- oder Renovationsvorhaben leistet die Software nützliche Dienste. Gehrig verweist auf Filialumbauten von Grossverteilern. Denn die Gegebenheiten sind bei solchen Projekten anspruchsvoll – wenig Platz, wenig Zeit, eine anspruchsvolle Logistik. Mittels der datenbasierten Unterstützung durch die Software sind diese Herausforderungen nicht weg, jedoch lassen sie sich kontrolliert steuern.
Und auch der Kostenfaktor steht im Mittelpunkt. «Mit intelligenter Planung gekoppelt an unsere Software-Tools sparen unsere Kunden Geld, Ärger und Zeit», weiss Gehrig aus Erfahrung. «Das richtige Material ist zur richtigen Zeit am richtigen Ort.» Will heissen: Zwei bis drei Tage bevor es gebraucht wird, steht das Material für den Unternehmer am Einbauort bereit.
Zukunftsmusik 7D
Derzeit ist Amberg Loglay dabei, Weiterentwicklungen zu forcieren. Dazu spannt die Firma mit verschiedenen Hochschulen zusammen. So sind unter anderem Studierende der Universität Stuttgart momentan mit einem Projektauftrag betraut. Das Ziel ist, die Ideen der Studierenden in die Weiterentwicklung einfliessen zu lassen und gegenseitig voneinander zu profitieren. Damit aber nicht genug. Matthias Gehrig schwebt vor, künftig auch die Themen Baukosten, Recycling und Ein- respektive Umzug in einen Standardprozess zu integrieren. Einer nicht allzu fernen 7D-Zukunft steht also nichts mehr im Weg.